J. R. R. Tolkien

John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein in SĂŒdafrika geboren. Sein Vater Arthur starb, als er gerade vier Jahre jung war, und so musste seine Mutter ihn und seinen jĂŒngeren Bruder Hilary in bescheidenen VerhĂ€ltnissen in England aufziehen. Die Umgebung, in die die Familie Tolkien zieht, prĂ€gte den jungen John und wĂ€hrend der vier Jahre Aufenthalt im kleinen Dorf Sarehole nahe Birmingham lernt er das lĂ€ndliche England lieben. Tolkiens Mutter, eine glĂ€ubige konvertierte Katholikin musste ihre beiden Jungs gegen den Widerstand ihrer protestantischen Verwandten in der nur wenige Kilometer entfernten Großstadt erziehen lassen. Auch sie starb frĂŒh und hinterließ John und Hilary in der Obhut von Francis Xavier Morgan, einem Priester am Birmingham Oratory. Der frĂŒhe Tod seiner Mutter bestĂ€rkte Tolkien fĂŒr den Rest seines Lebens in seinem Glauben: Er sah seine Mutter, als MĂ€rtyrerin, die aufgrund der bitteren UmstĂ€nde ihres Lebens ihre Gesundheit fĂŒr das Wohl ihrer Kinder opferte.

FrĂŒh schon zeigte sich die Begabung, die spĂ€ter zu Tolkiens Weltruhm fĂŒhren sollte: Seine Liebe zu Sprachen, seine FĂ€higkeit, sich mit Begeisterung mit einem Thema lange Zeit, wenn nicht lebenslang, zu beschĂ€ftigen; der Wunsch, einen neuen Mythos fĂŒr England zu schaffen. Er erhĂ€lt ein Stipendium fĂŒr das Exeter College in Oxford, wo er 1913 seinen B.A. mit Bravour besteht. In dieser Zeit lernte er die Frau seines Lebens kennen, Edith Bratt. WĂ€hrend der junge Autor in Birmingham logierte, wohnte im selben Haus dieses bezaubernde junge MĂ€dchen, das auch bald seine Ehefrau werden sollte, seine „Luthien“, die er am 22.MĂ€rz 1916 heiratet, bevor er in den Krieg zieht. Tolkiens akademische Laufbahn wird nun vom ersten Weltkrieg unterbrochen. Er wird den Lancashire Fusiliers, einer Fernmeldeeinheit, zugeordnet und verliert im Laufe der Schlacht an der Somme binnen eines Tages alle seine Freunde, bis auf einen. Diese Erfahrung prĂ€gt ihn in jungen Jahren fĂŒr den Rest seines Lebens und wird als wiederkehrender Topos – der Auseinandersetzung mit dem Tod in tragischen UmstĂ€nden – Einfluss auf sein Werk nehmen.

Tolkien durchlĂ€uft eine vorbildliche akademische Karriere. 1919 legt er den M.A. ab, zwei Jahre spĂ€ter wird er Professor fĂŒr Englisch an der UniversitĂ€t Leeds, und weitere vier Jahre spĂ€ter wird ihm der Ruf als Rawlingson Professor fĂŒr AngelsĂ€chsisch am Pembroke College erteilt. Seine letzte Professur erhĂ€lt er als Merton Professor fĂŒr englische Sprache und Literatur 1945 in seinem geliebten Oxford. Bekannt sind seine Übersetzung von „Sir Gawain und der grĂŒne Ritter“, sein Vortrag „Beowulf: Monster und ihre Kritiker“ und seine Vortragsreihe „On Fairy-Stories“, die sich mit Mythologie, Phantasie und der Kreation sekundĂ€rer Welten beschĂ€ftigen.

John Ronald Reuel und Edith Tolkien hatten vier Kinder: 1917 wurde John geboren, der spĂ€ter Geistlicher in der anglikanischen Kirche werden sollte; 1920 kam Michael zur Welt. Der Verwalter seines Erbes und Herausgeber der kritischen Edition des Werks seines Vaters, Christopher, kommt 1924 zur Welt und das NesthĂ€kchen Priscilla wird 1929 geboren. Tolkien geht 1959 in Ruhestand und ist ĂŒberrascht, welchen Erfolg seine Neuschöpfung einer mythischen Welt hat, die im „Silmarillion“, dem „Herrn der Ringe“ und dem „Hobbit“ Ausdruck finden sollte. Gerade in den Vereinigten Staaten wird der Brite in den 60ern zum Kultautor einer Gesellschaft in Bewegung, die sich in Zeiten des sozialen Umbruchs fantastische Welten zu Fluchtburgen ihrer Fantasie aufbaut. Dies hatte Tolkien nie bezweckt, aber seine Vorstellung von Fantasie und Mythologie stand oft im Widerspruch zum allgemeinen VerstĂ€ndnis seines Werks.
Tolkien verbringt den Rest seines Lebens mit seiner geliebten Ehefrau Edith, die 1971 stirbt. 1972 wird er von der Queen mit dem Orden „CBE“ fĂŒr seine herausragende literarische Bedeutung geadelt. Am Morgen des 2. September 1973 stirbt der Schöpfer von Mittelerde nach kurzer Krankheit in einem Krankenhaus in Bournemouth, England.

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